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Das letzte Bully in der Zweiten Liga Solingen. Im Herbst 1988 ging der Eishockeyclub SC Solingen pleite und stieg mitten in der Saison aus der Zweiten Bundesliga aus. Damit endete vor einem Vierteljahrhundert ein fast vergessenes Kapitel des Solinger Profisports. Von Martin Oberpriller Als schon alles zu spät war, entdeckten einige Fans doch noch einmal ihre große Liebe. Am 30. Oktober 1988, ein Sonntag, stand für die Eishockeyprofis des SC Solingen zu Hause die Partie gegen den alten Rivalen Neuss auf dem Programm. Es war der elfte Spieltag in der Zweiten Liga Nord. Und tatsächlich verloren sich an diesem Oktoberabend endlich mal wieder ein paar Zuschauer mehr in der Eishalle an der Birkerstraße. Immerhin 650 Fans wollten ihren SCS sehen.
Im Vergleich zu den 350 Unentwegten, die zu den Spielen davor gekommen waren, bedeutete dies ohne Frage einen Fortschritt. Und auch auf dem Eis schien es wieder bergauf zu gehen. Denn das Team von Trainer Charly Weise fuhr an jenem 30. Oktober 1988 nach neun teils heftigen Niederlagen und nur einem Unentschieden mit einem 5:2 gegen den Neusser SC den ersten Saisonsieg ein.
*
Doch wie gesagt: In Wirklichkeit war es längst vorbei. Vier Tage später, am 3. November 1988, war das Profi-Eishockey in Solingen nach etwas mehr als drei Jahren, 180 Partien, 776:1058 Toren und 123:237 Punkten Geschichte.
Die Spieler weigerten sich, für den Schlittschuh-Club Solingen weiter die Schlittschuhe zu schnüren. Der SCS stand bereits seit geraumer Zeit am finanziellen Abgrund. Die Gehälter der Profis flossen nur unregelmäßig. Und als dann etliche Gläubiger am Abend des Sieges gegen Neuss auch noch den Eintritt der 650 Fans pfändeten und die Profis erneut leer ausgingen, war das Maß voll.
*
Einer, der da schon nicht mehr dabei war, kann sich bis heute in die Spieler hineinversetzen. "Um ehrlich zu sein, schuldet mir der SCS ebenfalls noch Geld", sagt Christof Kreutzer und lächelt. Der 46-Jährige, der in den 90ern mit seinem Stammverein Düsseldorfer EG fünf Deutsche Meisterschaften feierte und heute als Co-Trainer für die DEG arbeitet, spielte 1987/88 seine erste volle Profisaison an der Birkerstraße.
"Es war eine schöne Zeit", sagt Kreutzer. Bevor er nach Solingen kam, hatte der Düsseldorfer als ganz junger Spieler bereits einige Einsätze bei der DEG in der Ersten Liga gehabt. "Aber ich brauchte mehr Eiszeit", erinnert sich Kreutzer, der darum nicht lang zögerte, als das SCS-Angebot für die Zweite Liga kam.
Mit anderen Düsseldorfern wechselte der 20-Jährige 1987 ins Bergische – und damit in eine andere Welt. Während in der Landeshauptstadt Eishockey längst unter Vollprofi-Bedingungen aufgezogen wurde und zu den Spielen an der Brehmstraße regelmäßig mehr als 10 000 Zuschauer kamen, ging es an der Solinger Birkerstraße entschieden bescheidener zu.
*
Etwas mehr als 900 Fans wollten 1987/88 im Durchschnitt die Auftritte der Mannschaft des damaligen Trainers Georg Kink sehen, der in den 70ern mit Düsseldorf sowie Köln Meister geworden war und 1986 seine erste Trainerstelle in Solingen angetreten hatte. Zu dieser Zeit, in der zweiten Hälfte der 80er Jahre, lag hinter dem Schlittschuh-Club bereits eine rasante Entwicklung. Der SCS war 1975 gegründet worden. Zunächst gab es nur Hobbyspiele im Ittertal. Erst 1980 zog der Club in die neu errichtete Eishalle an der Birkerstraße und schuf so die Voraussetzungen für die Teilnahme am regulären Spielbetrieb sowie für einen zunächst kometenhaften Aufstieg.
Gleich in der ersten Saison 1980/81 gelang der Sprung von der Landesliga in die NRW-Liga, wo aber noch lange nicht Schluss war. Kontinuierlich kletterte der Club weiter nach oben. 1985 erreichte der SCS dann die Zweite Liga, die in eine Nord- sowie Südgruppe aufgeteilt war und in der bereits unter Profi-Bedingungen gespielt wurde.
*
Keine Frage: Im deutschen Eishockey schienen die Wege zum Ruhm in den 80ern kurz – und führten doch vielerorts, nicht nur in Solingen, früher oder später ins Desaster. Berufsteams kosteten Geld. Auch beim SCS, der damals Kanadier wie Publikumsliebling Ivan Krook und Garth Bannatyne sowie mit Walter Stadler einen deutschen Ex-Nationalspieler auf der Gehaltsliste stehen hatte.
Zwar waren die Löhne nicht üppig – was insbesondere für den Nachwuchs galt. "Ich bekam 1000 Mark im Monat", erinnert sich Christof Kreutzer. Trotzdem mussten die Kosten erst mal eingespielt werden – und da begann nach dem Aufstieg 1985 das Problem.
*
Der SCS war in einer Profiliga gelandet, in der die Bedingungen alles andere als profihaft waren. Das Fernsehen hielt es nicht mal für nötig, die Ergebnisse zu vermelden. Bewegte TV-Bilder blieben ohnehin Illusion. Und so hatten es die Verantwortlichen des Solinger Profi-Eishockeys von Beginn an schwer, Sponsoren zu finden.
Dazu kamen aber auch die Fans, die in den Jahren vor dem Zweitliga-Aufstieg in Scharen zur Birkerstraße geströmt waren, nun aber dem Verein häufig die kalte Schulter zeigten. Der Schritt in den Profi-Bereich war groß. Die Siege wurden seltener. Und die bis dato erfolgsverwöhnten Solinger Zuschauer wollten die neue Rolle des SCS als graue Maus nicht akzeptieren.
*
Der Schlittschuh-Club wurde so zu einem Opfer seines eigenen Erfolgs. 1986 und noch einmal ein Jahr später versuchten die Macher, das Profi-Eishockey in der Klingenstadt mit Investitionen auf gesunde Beine zu stellen. Aber der Sprung in höhere Tabellenregionen gelang nie. In allen drei Profi-Spielzeiten musste der SCS in die Abstiegsrunde.
Dabei war die Saison 1987/88 mit dem jungen Christof Kreutzer die beste, die ein Solinger Eishockeyteam je gespielt hat. Am Ende hatten die Cracks zwar ein weiteres Mal die Aufstiegsrunde zur Ersten Liga verpasst. Doch das Torverhältnis von 255:280 und der Punktestand von 48:64 nach 56 Spielen waren angesichts einer übermächtigen Konkurrenz etwa aus Krefeld und Kassel aller Ehren wert.
"Wir hatten eine tolle Mannschaft", sagt Ex-Profi Kreutzer auch noch 25 Jahre später. Er stand seinerzeit am Anfang seiner Karriere. Und für den Düsseldorfer war der SCS ideal. Wie überhaupt die Zweite Bundesliga als Ausbildungsliga einen Glücksfall für das deutsche Eishockey darstellte.
Denn an Erstliga-Standorten wie Köln, Mannheim, Rosenheim und eben Düsseldorf versperrten oftmals Stars dem Nachwuchs den Weg. Was also blieb Leuten wie Kreutzer anderes übrig, als den Umweg über die "Provinz" zu nehmen, wo die Jungen gleichwohl abenteuerliche Verhältnisse erwarteten – auch in Solingen.
Problem Training: Weil die Birkerstraße häufig Freizeitläufern vorbehalten blieb, mussten die SCS-Spieler ihre Einheiten vornehmlich direkt nach den Wochenenden absolvieren. Als Ausweichmöglichkeit blieb das Ittertal, das aber auch nur eingeschränkt nutzbar war. "Bei Regen fiel das Training aus", erinnert sich Christof Kreutzer.
Problem Umkleide: Da es in der Halle keine Kabinen gab, bauten die Spieler 1987/88 einen provisorischen Umkleidetrakt aus Holz gegenüber an der Brühler Straße, was wiederum ein einzigartiges Bild zur Folge hatte. An Spieltagen mussten die Profis in voller Montur über die vielbefahrene Straße laufen.
*
So konnte das Berufs-Eishockey in Solingen auf Dauer nicht bestehen. Das wusste auch Schatzmeister Michael Bergemann. Am Ende der Saison 87/88, als sich abzeichnete, dass Trainer Kink und etliche Spieler den SCS verlassen würden, richtete Bergemann einen fast schon flehentlichen Appell an die heimische Wirtschaft. Er hoffe zukünftig "auf offene Türen", schrieb Bergemann im Stadionheft. Doch die Türen blieben zu. Zwar retteten die Fans den Verein im September 1988 noch einmal. Sie sammelten in 24 Stunden 20 000 Mark für nicht bezahlte AOK-Beiträge.
Nur es half nichts mehr: Am 30. Oktober 1988 wurde an der Birkerstraße das letzte Bully im Profi-Eishockey gespielt. Christof Kreutzer stand da schon beim Kontrahenten Ratingen unter Vertrag, zu dem auch Coach Kink gewechselt war. "Das Ende war absehbar, aber trotzdem traurig", sagt Kreutzer heute.
Im Vergleich zu den 350 Unentwegten, die zu den Spielen davor gekommen waren, bedeutete dies ohne Frage einen Fortschritt. Und auch auf dem Eis schien es wieder bergauf zu gehen. Denn das Team von Trainer Charly Weise fuhr an jenem 30. Oktober 1988 nach neun teils heftigen Niederlagen und nur einem Unentschieden mit einem 5:2 gegen den Neusser SC den ersten Saisonsieg ein.
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Doch wie gesagt: In Wirklichkeit war es längst vorbei. Vier Tage später, am 3. November 1988, war das Profi-Eishockey in Solingen nach etwas mehr als drei Jahren, 180 Partien, 776:1058 Toren und 123:237 Punkten Geschichte.
Die Spieler weigerten sich, für den Schlittschuh-Club Solingen weiter die Schlittschuhe zu schnüren. Der SCS stand bereits seit geraumer Zeit am finanziellen Abgrund. Die Gehälter der Profis flossen nur unregelmäßig. Und als dann etliche Gläubiger am Abend des Sieges gegen Neuss auch noch den Eintritt der 650 Fans pfändeten und die Profis erneut leer ausgingen, war das Maß voll.
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Einer, der da schon nicht mehr dabei war, kann sich bis heute in die Spieler hineinversetzen. "Um ehrlich zu sein, schuldet mir der SCS ebenfalls noch Geld", sagt Christof Kreutzer und lächelt. Der 46-Jährige, der in den 90ern mit seinem Stammverein Düsseldorfer EG fünf Deutsche Meisterschaften feierte und heute als Co-Trainer für die DEG arbeitet, spielte 1987/88 seine erste volle Profisaison an der Birkerstraße.
"Es war eine schöne Zeit", sagt Kreutzer. Bevor er nach Solingen kam, hatte der Düsseldorfer als ganz junger Spieler bereits einige Einsätze bei der DEG in der Ersten Liga gehabt. "Aber ich brauchte mehr Eiszeit", erinnert sich Kreutzer, der darum nicht lang zögerte, als das SCS-Angebot für die Zweite Liga kam.
Mit anderen Düsseldorfern wechselte der 20-Jährige 1987 ins Bergische – und damit in eine andere Welt. Während in der Landeshauptstadt Eishockey längst unter Vollprofi-Bedingungen aufgezogen wurde und zu den Spielen an der Brehmstraße regelmäßig mehr als 10 000 Zuschauer kamen, ging es an der Solinger Birkerstraße entschieden bescheidener zu.
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Etwas mehr als 900 Fans wollten 1987/88 im Durchschnitt die Auftritte der Mannschaft des damaligen Trainers Georg Kink sehen, der in den 70ern mit Düsseldorf sowie Köln Meister geworden war und 1986 seine erste Trainerstelle in Solingen angetreten hatte. Zu dieser Zeit, in der zweiten Hälfte der 80er Jahre, lag hinter dem Schlittschuh-Club bereits eine rasante Entwicklung. Der SCS war 1975 gegründet worden. Zunächst gab es nur Hobbyspiele im Ittertal. Erst 1980 zog der Club in die neu errichtete Eishalle an der Birkerstraße und schuf so die Voraussetzungen für die Teilnahme am regulären Spielbetrieb sowie für einen zunächst kometenhaften Aufstieg.
Gleich in der ersten Saison 1980/81 gelang der Sprung von der Landesliga in die NRW-Liga, wo aber noch lange nicht Schluss war. Kontinuierlich kletterte der Club weiter nach oben. 1985 erreichte der SCS dann die Zweite Liga, die in eine Nord- sowie Südgruppe aufgeteilt war und in der bereits unter Profi-Bedingungen gespielt wurde.
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Keine Frage: Im deutschen Eishockey schienen die Wege zum Ruhm in den 80ern kurz – und führten doch vielerorts, nicht nur in Solingen, früher oder später ins Desaster. Berufsteams kosteten Geld. Auch beim SCS, der damals Kanadier wie Publikumsliebling Ivan Krook und Garth Bannatyne sowie mit Walter Stadler einen deutschen Ex-Nationalspieler auf der Gehaltsliste stehen hatte.
Zwar waren die Löhne nicht üppig – was insbesondere für den Nachwuchs galt. "Ich bekam 1000 Mark im Monat", erinnert sich Christof Kreutzer. Trotzdem mussten die Kosten erst mal eingespielt werden – und da begann nach dem Aufstieg 1985 das Problem.
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Der SCS war in einer Profiliga gelandet, in der die Bedingungen alles andere als profihaft waren. Das Fernsehen hielt es nicht mal für nötig, die Ergebnisse zu vermelden. Bewegte TV-Bilder blieben ohnehin Illusion. Und so hatten es die Verantwortlichen des Solinger Profi-Eishockeys von Beginn an schwer, Sponsoren zu finden.
Dazu kamen aber auch die Fans, die in den Jahren vor dem Zweitliga-Aufstieg in Scharen zur Birkerstraße geströmt waren, nun aber dem Verein häufig die kalte Schulter zeigten. Der Schritt in den Profi-Bereich war groß. Die Siege wurden seltener. Und die bis dato erfolgsverwöhnten Solinger Zuschauer wollten die neue Rolle des SCS als graue Maus nicht akzeptieren.
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Der Schlittschuh-Club wurde so zu einem Opfer seines eigenen Erfolgs. 1986 und noch einmal ein Jahr später versuchten die Macher, das Profi-Eishockey in der Klingenstadt mit Investitionen auf gesunde Beine zu stellen. Aber der Sprung in höhere Tabellenregionen gelang nie. In allen drei Profi-Spielzeiten musste der SCS in die Abstiegsrunde.
Dabei war die Saison 1987/88 mit dem jungen Christof Kreutzer die beste, die ein Solinger Eishockeyteam je gespielt hat. Am Ende hatten die Cracks zwar ein weiteres Mal die Aufstiegsrunde zur Ersten Liga verpasst. Doch das Torverhältnis von 255:280 und der Punktestand von 48:64 nach 56 Spielen waren angesichts einer übermächtigen Konkurrenz etwa aus Krefeld und Kassel aller Ehren wert.
"Wir hatten eine tolle Mannschaft", sagt Ex-Profi Kreutzer auch noch 25 Jahre später. Er stand seinerzeit am Anfang seiner Karriere. Und für den Düsseldorfer war der SCS ideal. Wie überhaupt die Zweite Bundesliga als Ausbildungsliga einen Glücksfall für das deutsche Eishockey darstellte.
Denn an Erstliga-Standorten wie Köln, Mannheim, Rosenheim und eben Düsseldorf versperrten oftmals Stars dem Nachwuchs den Weg. Was also blieb Leuten wie Kreutzer anderes übrig, als den Umweg über die "Provinz" zu nehmen, wo die Jungen gleichwohl abenteuerliche Verhältnisse erwarteten – auch in Solingen.
Problem Training: Weil die Birkerstraße häufig Freizeitläufern vorbehalten blieb, mussten die SCS-Spieler ihre Einheiten vornehmlich direkt nach den Wochenenden absolvieren. Als Ausweichmöglichkeit blieb das Ittertal, das aber auch nur eingeschränkt nutzbar war. "Bei Regen fiel das Training aus", erinnert sich Christof Kreutzer.
Problem Umkleide: Da es in der Halle keine Kabinen gab, bauten die Spieler 1987/88 einen provisorischen Umkleidetrakt aus Holz gegenüber an der Brühler Straße, was wiederum ein einzigartiges Bild zur Folge hatte. An Spieltagen mussten die Profis in voller Montur über die vielbefahrene Straße laufen.
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So konnte das Berufs-Eishockey in Solingen auf Dauer nicht bestehen. Das wusste auch Schatzmeister Michael Bergemann. Am Ende der Saison 87/88, als sich abzeichnete, dass Trainer Kink und etliche Spieler den SCS verlassen würden, richtete Bergemann einen fast schon flehentlichen Appell an die heimische Wirtschaft. Er hoffe zukünftig "auf offene Türen", schrieb Bergemann im Stadionheft. Doch die Türen blieben zu. Zwar retteten die Fans den Verein im September 1988 noch einmal. Sie sammelten in 24 Stunden 20 000 Mark für nicht bezahlte AOK-Beiträge.
Nur es half nichts mehr: Am 30. Oktober 1988 wurde an der Birkerstraße das letzte Bully im Profi-Eishockey gespielt. Christof Kreutzer stand da schon beim Kontrahenten Ratingen unter Vertrag, zu dem auch Coach Kink gewechselt war. "Das Ende war absehbar, aber trotzdem traurig", sagt Kreutzer heute.
SC Solingen/SC Solingen 88
Bereits vor Gründung der Bergisch Raptors gab es organisierte Eishockeyvereine in Solingen. Noch vor der Eröffnung der ersten Solinger Eisbahn Ende 1975 wurde im Sommer zuvor der SC Solingen gegründet, der zunächst keine Eishockey-Abteilung beinhaltete. Erst nach Fertigstellung der Eishalle Birker Straße kam es zur Gründung des Eishockey-Bereiches und zum ersten Spiel des SCS gegen den GSV Moers (Endstand 7:9). Zur Saison 1980/81 meldete der SCS erstmals eine Mannschaft zum Ligenspielbetrieb an und startete in der Landesliga NRW. In den ersten beiden Jahren wurden die Solinger jeweils Vizemeister der Landesliga. 1982 verpflichtete der SCS Ulrich Rudel als neuen Trainer, der zuvor bereits bei den Kölner Haien in der 1. Bundesliga an der Bande stand. Aufgrund seiner guten Kontakte nach Köln holte er Bundesliga-erfahrene Spieler aus der Domstadt nach Solingen, unter anderem den Torhüter Axel Richter. Mit einer Topmannschaft gelang in der Spielzeit 1982/83 der Aufstieg in die Oberliga – die Regionalliga wurde am grünen Tisch übersprungen – mit zwei deutlichen Siegen gegen den Erz-Rivalen Neusser EC.
In der ersten Saison in der Oberliga erreichten die Solinger die Qualifikationsrunde zur 2. Bundesliga. Am Ende fehlte ein Punkt, um den direkten Durchmarsch in die zweithöchste Spielklasse zu schaffen. Um dem Aufstieg näher zu kommen, wurden für die Spielzeit 1984/85 weitere ehemalige Bundesliga-Spieler und deutsche Meister verpflichtet, so wechselten unter anderem Guido Lenzen, Jörg Lautwein und Georg Kink in die Klingenstadt. Im Finale um die Oberligameisterschaft siegte der SCS gegen den EHC 80 Nürnberg und qualifizierte sich in der anschließenden Aufstiegsrunde für die 2. Bundesliga, der er bis 1989 angehörte. Noch während der Saison 1988/89 musste der SC Solingen den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga aufgrund finanzieller Probleme einstellen und zog sich aus dem professionellen Eishockey zurück.
Direkt im Anschluss an den Kollaps wurde als Nachfolgeverein der SC Solingen 88 „Die Pumas“, gegründet. Dieser kehrte in der Saison 1991/92 in die viertklassige Regionalliga zurück, und stieg 1994 sogar in die damals drittklassige 2. Liga Nord auf. Nach nur einer Spielzeit folgte jedoch auch für den SCS 88 das endgültige Aus im Sommer 1995. Die Verantwortlichen mussten einsehen, dass sich die finanzielle Situation enorm verschlechtert hatte.
Spielzeiten des SC Solingen:
Spielzeiten als SC Solingen 88:
EHC Solingen/Bergisch Blue Knights
Durch den freiwilligen Rückzug des SCS 88 aus der 2. Liga Nord wurde die Gründung des Nachfolgeclubs EHC Solingen am 17. Mai 1995 vereinfacht. Diesem gelang 1999 unter Trainer Peter Schrills der Aufstieg in die Regionalliga. Bis 2004 etablierte sich der EHC in der vierthöchsten Spielklasse, ehe auch für den Nachfolger des SC Solingen das finanzielle Aus drohte. Nur durch die Auslagerung der 1. Herrenmannschaft in die Bergisch Blue Knights GmbH konnte der Kollaps vermieden werden. Doch nur ein Jahr später standen auch die Blue Knights vor dem Ende und man entschied sich zur Gründung eines komplett neuen Vereins.
Spielzeiten des EHC Solingen:
EC Bergisch Land
Noch in der Sommerpause 2005 wurde der EC Bergisch Land (ECB) als Nachfolgeclub des EHC Solingen beziehungsweise der Bergisch Blue Knights gegründet. Der ECB sollte das Eishockey nicht nur in Solingen sondern auch in den benachbarten Städten (vor allem Remscheid und Wuppertal) bekannt machen und mehr Zuschauer anlocken. Vorsitzender war im ersten Jahr Wolfgang Lingen, Rolf van Hauten (ehemals Düsseldorfer EG) arbeitete als Trainer und Sportmanager. In der ersten Saison starteten die Raptors in der Verbandsliga NRW, wo das Team die Meisterschaft knapp verpasste. Die anschließende Pokalrunde, in der es auch um den Aufstieg in die Regionalliga geht, schloss der ECB aber als ungeschlagener Sieger ab und feierte den direkten Aufstieg.
Vor der Spielzeit 2006/07 stand lange Zeit eine neuerliche Insolvenz im Raum, erst zwei Wochen vor Saisonstart stand die Teilnahme der Raptors an der Regionalliga fest. Van Hauten war kurz zuvor zurückgetreten und von Jiří Šmíček als Coach ersetzt worden. Auch Lingen trat kurz vor Jahresende als Vorsitzender zurück. Sein Nachfolger wurde Johannes Hammerstein, der auch zum Geschäftsführer der neu gegründeten Limited gewählt wurde. In diese wurde die Herrenmannschaft ausgegliedert, um das finanzielle Risiko des Regionalliga-Spielbetriebes vom Stammverein zu nehmen. In der Hauptrunde 2006/07 spielte das spontan zusammengestellte Team sehr unkonstant, verpasste frühzeitig die Oberliga-Aufstiegsrunde und musste in der NRW-Pokalrunde gegen den Abstieg kämpfen. Dieser gelang aber als Pokal-Fünfter souverän mit zehn Punkten Vorsprung. In der Saison 2007/08 spielt der ECB erneut in der Regionalliga NRW. Das mangelnde Interesse von Sponsoren und Zuschauern – in der Spielzeit 2006/07 lag der Zuschauerschnitt bei 200 – zwang die Verantwortlichen jedoch dazu, den Kader stark zu verjüngen. Zudem wurde der Plan, mit einer so genannte 1b-Mannschaft an den Start zu gehen, nicht realisiert. Stattdessen wurden die meisten Spieler dieser Mannschaft in der ersten Mannschaft gemeldet. Das Team wurde seit dem Sommer 2007 von der neu gegründeten „Services on Ice“-Limited organisiert, deren Vorsitzende Frau Hammerstein war. Nach nur wenigen Spielen in der neuen Saison allerdings kündigte der Stammverein den Vertrag mit der Limited, nachdem es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Vereinsvorstand und Frau Hammerstein gekommen war. Das Regionalliga-Team wird seitdem wieder vom EC Bergisch Land selbst unterhalten, belegte nach der Vorrunde 2007/08 den neunten Platz und sicherte sich im Regionalliga-Pokal den Klassenerhalt.
Obwohl die Raptors sich auch im Folgejahr sportlich für die Regionalliga qualifiziert hatten, nahmen sie dieses Recht aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch. Gründe für den Rückzug waren vor allem ein Einnahmenrückgang im Sponsoring und eine Reduzierung der städtischen Unterstützung bei der Nutzung der Eissporthalle. Während in der Spielzeit 2007/08 noch rund 42.000 Euro für die Seniorenmannschaft zur Verfügung standen, waren es in der Saison 2008/2009 nur noch ca. 30.000 Euro. Da mit diesen verringerten Mitteln keine konkurrenzfähige Regionalligamannschaft hätte aufgestellt werden können, starteten die Klingenstädter ab 2009 in der Landesliga. Im zweiten Jahr in der Landesliga erreichten die Solinger den sechsten Rang in der Vorrundentabelle und verpassten die Play-offs nur um wenige Punkte. Aufgrund dieser guten Entwicklung, entschieden sich die Verantwortlichen, das Angebot des Landesverbandes zum Start als Nachrücker in der Regionalliga ab der Saison 2011/12 anzunehmen.
Spielzeiten des EC Bergisch Land:
Bereits vor Gründung der Bergisch Raptors gab es organisierte Eishockeyvereine in Solingen. Noch vor der Eröffnung der ersten Solinger Eisbahn Ende 1975 wurde im Sommer zuvor der SC Solingen gegründet, der zunächst keine Eishockey-Abteilung beinhaltete. Erst nach Fertigstellung der Eishalle Birker Straße kam es zur Gründung des Eishockey-Bereiches und zum ersten Spiel des SCS gegen den GSV Moers (Endstand 7:9). Zur Saison 1980/81 meldete der SCS erstmals eine Mannschaft zum Ligenspielbetrieb an und startete in der Landesliga NRW. In den ersten beiden Jahren wurden die Solinger jeweils Vizemeister der Landesliga. 1982 verpflichtete der SCS Ulrich Rudel als neuen Trainer, der zuvor bereits bei den Kölner Haien in der 1. Bundesliga an der Bande stand. Aufgrund seiner guten Kontakte nach Köln holte er Bundesliga-erfahrene Spieler aus der Domstadt nach Solingen, unter anderem den Torhüter Axel Richter. Mit einer Topmannschaft gelang in der Spielzeit 1982/83 der Aufstieg in die Oberliga – die Regionalliga wurde am grünen Tisch übersprungen – mit zwei deutlichen Siegen gegen den Erz-Rivalen Neusser EC.
In der ersten Saison in der Oberliga erreichten die Solinger die Qualifikationsrunde zur 2. Bundesliga. Am Ende fehlte ein Punkt, um den direkten Durchmarsch in die zweithöchste Spielklasse zu schaffen. Um dem Aufstieg näher zu kommen, wurden für die Spielzeit 1984/85 weitere ehemalige Bundesliga-Spieler und deutsche Meister verpflichtet, so wechselten unter anderem Guido Lenzen, Jörg Lautwein und Georg Kink in die Klingenstadt. Im Finale um die Oberligameisterschaft siegte der SCS gegen den EHC 80 Nürnberg und qualifizierte sich in der anschließenden Aufstiegsrunde für die 2. Bundesliga, der er bis 1989 angehörte. Noch während der Saison 1988/89 musste der SC Solingen den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga aufgrund finanzieller Probleme einstellen und zog sich aus dem professionellen Eishockey zurück.
Direkt im Anschluss an den Kollaps wurde als Nachfolgeverein der SC Solingen 88 „Die Pumas“, gegründet. Dieser kehrte in der Saison 1991/92 in die viertklassige Regionalliga zurück, und stieg 1994 sogar in die damals drittklassige 2. Liga Nord auf. Nach nur einer Spielzeit folgte jedoch auch für den SCS 88 das endgültige Aus im Sommer 1995. Die Verantwortlichen mussten einsehen, dass sich die finanzielle Situation enorm verschlechtert hatte.
Spielzeiten des SC Solingen:
- 1980/81 Verbandsliga NRW
- 1981/82 Verbandsliga NRW
- 1982/83 Verbandsliga NRW
- 1983/84 Oberliga
- 1984/85 Oberliga
Spielzeiten als SC Solingen 88:
EHC Solingen/Bergisch Blue Knights
Durch den freiwilligen Rückzug des SCS 88 aus der 2. Liga Nord wurde die Gründung des Nachfolgeclubs EHC Solingen am 17. Mai 1995 vereinfacht. Diesem gelang 1999 unter Trainer Peter Schrills der Aufstieg in die Regionalliga. Bis 2004 etablierte sich der EHC in der vierthöchsten Spielklasse, ehe auch für den Nachfolger des SC Solingen das finanzielle Aus drohte. Nur durch die Auslagerung der 1. Herrenmannschaft in die Bergisch Blue Knights GmbH konnte der Kollaps vermieden werden. Doch nur ein Jahr später standen auch die Blue Knights vor dem Ende und man entschied sich zur Gründung eines komplett neuen Vereins.
Spielzeiten des EHC Solingen:
- 1999/2000 Regionalliga NRW
- 2000/2001 Regionalliga NRW
- 2001/2002 Regionalliga NRW
- 2002/2003 Regionalliga NRW
- 2003/2004 Regionalliga NRW
- 2004/2005 Regionalliga NRW
EC Bergisch Land
Noch in der Sommerpause 2005 wurde der EC Bergisch Land (ECB) als Nachfolgeclub des EHC Solingen beziehungsweise der Bergisch Blue Knights gegründet. Der ECB sollte das Eishockey nicht nur in Solingen sondern auch in den benachbarten Städten (vor allem Remscheid und Wuppertal) bekannt machen und mehr Zuschauer anlocken. Vorsitzender war im ersten Jahr Wolfgang Lingen, Rolf van Hauten (ehemals Düsseldorfer EG) arbeitete als Trainer und Sportmanager. In der ersten Saison starteten die Raptors in der Verbandsliga NRW, wo das Team die Meisterschaft knapp verpasste. Die anschließende Pokalrunde, in der es auch um den Aufstieg in die Regionalliga geht, schloss der ECB aber als ungeschlagener Sieger ab und feierte den direkten Aufstieg.
Vor der Spielzeit 2006/07 stand lange Zeit eine neuerliche Insolvenz im Raum, erst zwei Wochen vor Saisonstart stand die Teilnahme der Raptors an der Regionalliga fest. Van Hauten war kurz zuvor zurückgetreten und von Jiří Šmíček als Coach ersetzt worden. Auch Lingen trat kurz vor Jahresende als Vorsitzender zurück. Sein Nachfolger wurde Johannes Hammerstein, der auch zum Geschäftsführer der neu gegründeten Limited gewählt wurde. In diese wurde die Herrenmannschaft ausgegliedert, um das finanzielle Risiko des Regionalliga-Spielbetriebes vom Stammverein zu nehmen. In der Hauptrunde 2006/07 spielte das spontan zusammengestellte Team sehr unkonstant, verpasste frühzeitig die Oberliga-Aufstiegsrunde und musste in der NRW-Pokalrunde gegen den Abstieg kämpfen. Dieser gelang aber als Pokal-Fünfter souverän mit zehn Punkten Vorsprung. In der Saison 2007/08 spielt der ECB erneut in der Regionalliga NRW. Das mangelnde Interesse von Sponsoren und Zuschauern – in der Spielzeit 2006/07 lag der Zuschauerschnitt bei 200 – zwang die Verantwortlichen jedoch dazu, den Kader stark zu verjüngen. Zudem wurde der Plan, mit einer so genannte 1b-Mannschaft an den Start zu gehen, nicht realisiert. Stattdessen wurden die meisten Spieler dieser Mannschaft in der ersten Mannschaft gemeldet. Das Team wurde seit dem Sommer 2007 von der neu gegründeten „Services on Ice“-Limited organisiert, deren Vorsitzende Frau Hammerstein war. Nach nur wenigen Spielen in der neuen Saison allerdings kündigte der Stammverein den Vertrag mit der Limited, nachdem es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Vereinsvorstand und Frau Hammerstein gekommen war. Das Regionalliga-Team wird seitdem wieder vom EC Bergisch Land selbst unterhalten, belegte nach der Vorrunde 2007/08 den neunten Platz und sicherte sich im Regionalliga-Pokal den Klassenerhalt.
Obwohl die Raptors sich auch im Folgejahr sportlich für die Regionalliga qualifiziert hatten, nahmen sie dieses Recht aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch. Gründe für den Rückzug waren vor allem ein Einnahmenrückgang im Sponsoring und eine Reduzierung der städtischen Unterstützung bei der Nutzung der Eissporthalle. Während in der Spielzeit 2007/08 noch rund 42.000 Euro für die Seniorenmannschaft zur Verfügung standen, waren es in der Saison 2008/2009 nur noch ca. 30.000 Euro. Da mit diesen verringerten Mitteln keine konkurrenzfähige Regionalligamannschaft hätte aufgestellt werden können, starteten die Klingenstädter ab 2009 in der Landesliga. Im zweiten Jahr in der Landesliga erreichten die Solinger den sechsten Rang in der Vorrundentabelle und verpassten die Play-offs nur um wenige Punkte. Aufgrund dieser guten Entwicklung, entschieden sich die Verantwortlichen, das Angebot des Landesverbandes zum Start als Nachrücker in der Regionalliga ab der Saison 2011/12 anzunehmen.
Spielzeiten des EC Bergisch Land:
- 2005/2006 Verbandsliga NRW
- 2006/2007 Regionalliga NRW
- 2007/2008 Regionalliga NRW
- 2008/2009 Regionalliga NRW